Mit diesem Trick erfährst du, wie stark deine Verhandlungsmotivation wirklich sein sollte – das Beispiel mit der Schweiz, Deutschland und den USA
USA-Zölle sind nicht mehr verhandelbar und dennoch geht die strategische Ausrichtung im Vertrieb weiter
Stell dir vor, du bist Unternehmer in der Schweiz. Du hast ein tolles Produkt, zum Beispiel Kaffeemaschinen, die auf der ganzen Welt in Starbucks-Filialen stehen. Dein Unternehmen läuft, die Kunden sind zufrieden, alles scheint in bester Ordnung. Und dann – zack – kommen die Amerikaner und verlangen plötzlich fast 40 Prozent Zoll auf deine Ware. Fast die Hälfte deines Gewinns ist weg. Da vergeht selbst dem größten Optimisten der Appetit auf Kaffee.
Was machst du? Du suchst nach einem Ausweg. Und jetzt kommt der Trick: Du schaust dich um und entdeckst, dass dein Nachbar Deutschland mit den USA einen viel besseren Deal hat. Plötzlich wird aus dem Problem eine Chance. Du verlagerst einen Teil deiner Produktion nach Deutschland und kannst deine Maschinen wieder günstiger in die USA liefern. Klingt fast zu einfach? Ist aber gerade Realität.
Die Schweiz verrät uns durch deren Verhalten: „Ihr habt es gut!“
Wir haben es besser als die Schweiz!?! Seit wann gibt es denn sowas?
Da haut es doch dem verhandlerischen Pessimismus der deutschen Unternehmen den Boden aus dem Fass!
Viele Schweizer Unternehmen machen das gerade vor. Sie nutzen die geografische Nähe und die wirtschaftlichen Vorteile, die Deutschland bietet. Sie schaffen neue Arbeitsplätze bei uns, umgehen die hohen Zölle und sorgen dafür, dass der Kaffee weiter fließt. Das zeigt: Manchmal reicht ein Perspektivwechsel, um aus einer scheinbar schlechten Lage das Beste zu machen.

Verhandeln für Profis
Jetzt kommt der Punkt, bei dem ich selbst umdenken musste. Ich habe die Einigung, die Frau von der Leyen für uns mit den USA ausgehandelt hat, bisher eher kritisch gesehen. Ich fand, da geht noch mehr. Aber wenn sogar die Schweizer zu uns kommen, weil sie unsere Bedingungen besser finden als ihre eigenen, dann kann unser Deal gar nicht so schlecht sein. Vielleicht ist er sogar ziemlich gut – zumindest im Vergleich zu unseren Nachbarn.
Kopf aus dem Sand, Verhandlungszepter in die Hand
Was kannst du daraus lernen? In jeder Verhandlung, egal ob im Business oder privat, lohnt sich ein zweiter Blick. Frag dich: Wie sieht meine Position im Vergleich zu anderen aus? Gibt es Wege, die ich noch nicht bedacht habe? Und ganz wichtig: Manchmal ist es ein Vorteil, wenn andere bei dir anklopfen und um Einlass bitten. Das stärkt deine Verhandlungsposition mehr, als jede Zahl auf dem Papier.

Bleib also offen, schau über den Tellerrand und hab keine Angst davor, deine Sichtweise zu ändern. Wer flexibel bleibt und Chancen erkennt, gewinnt am Ende mehr als der, der stur auf seinem Standpunkt beharrt.
Und denk dran: Auch die Schweizer, die für ihre Genauigkeit und ihren Geschäftssinn bekannt sind, wissen, wann es Zeit ist, neue Wege zu gehen.
Das Beispiel aus der Tagesschau – Was Schweizer Unternehmen jetzt tun
Die Tagesschau berichtet aktuell, dass viele Schweizer Firmen vor den hohen US-Zöllen in die EU fliehen. Rund ein Drittel der Schweizer Tech-Unternehmen sucht gerade nach Möglichkeiten, den fast 40-prozentigen Zoll auf Exporte in die USA zu umgehen. Deutschland wird dabei immer beliebter.
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Quelle: https://media.tagesschau.de/video/2025/0911/TV-20250911-0924-1800.webm.h264.mp4
Ein konkretes Beispiel ist die Firma Thermoplan aus Weggis am Vierwaldstätter See. Sie stellt exklusive Kaffeemaschinen für Starbucks her. Für CEO Adrian Steiner kam der Zoll-Schock aus den USA wie ein Blitz. Seit August kostet ihn das jede Woche über 200.000 Euro. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern existenzbedrohend. Gemeinsam mit Starbucks musste Thermoplan das Geschäftsmodell komplett überdenken.
Was machen sie? Sie verlagern Teile der Produktion nach Deutschland. Denn hier gelten viel günstigere Bedingungen für den Export in die USA. Das ist nicht nur ein kluger Schachzug, sondern auch ein Zeichen: Wer flexibel bleibt, kann selbst in schwierigen Zeiten neue Chancen schaffen.
Auch andere Firmen wie Ypsomed aus Solothurn machen es ähnlich. Sie produzieren medizinische Pens, unter anderem für Diabetiker. Ein großer Teil der Produktion zieht jetzt nach Schwerin in Deutschland um. Dort entstehen 500 neue Arbeitsplätze. Der Grund? Die besseren Exportbedingungen Richtung USA.
Die Schweizer Regierung verhandelt zwar weiter mit den USA über einen neuen Zoll-Deal, aber bis dahin heißt es für die Unternehmen: kreativ bleiben, flexibel handeln und Chancen nutzen, wo sie sich bieten. Das ist Wirtschaft, wie sie im Lehrbuch steht – und ein schönes Beispiel dafür, wie man mit klarem Kopf und ein bisschen Humor auch schwierige Situationen meistert.
Quelle: Tagesschau, Europamagazin, ARD Genf, Stand 13.09.2025
Mein Fazit für dich:
Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Schau dir an, was andere machen, und überlege, wie du ihre Strategien für dich und deinen Vertrieb nutzen kannst. Hinterfrage deine Position, bleib offen für neue Wege und vergiss nicht: Manchmal ist es ein echter Vorteil, wenn andere zu dir kommen, weil du die besseren Bedingungen hast. Das ist die beste Motivation für jede Verhandlung.